
Kronen Zeitung
KLARHEIT BEIM ÖFB
„Für Erfolg müssen alle an einem Strang ziehen“
Josef Pröll hat in einem halben Jahr bereits Ruhe in den Verband gebracht. Die Machtspiele sind vorbei, aber der ÖFB-Boss fordert „Diskussionen ohne Maulkorb“. Der Campus funktioniert, fehlt nur noch neues Stadion …
Ein Mail Mitte März vom ÖFB-Wahlkomitee brachte den Ball ins Rollen, Josef Pröll war überrascht, aber stellte sich der Herausforderung im damals von Machtspielen und Eitelkeiten getriebenen Intrigenstadl. Seit April führt der Ex-Vizekanzler nun Österreichs Fußball, den größten Sportverband des Landes, als Aufsichtsrat-Vorsitzender (vormals Präsident) an.
Erfolgreich? „Die Bewertung meiner bisherigen Amtszeit überlasse ich der Öffentlichkeit“, winkte Pröll vor dem Quali-Finale gegen Bosnien ab. „Aber ich denke, es ist mir gelungen, Ruhe in den Verband zu bekommen.“ Die Zeiten, in denen über die Geschäftsführer Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold diskutiert, Schmutzkampagnen in den Medien lanciert wurden, sind vorbei. Ein Verdienst von Pröll: „Wir haben durch Gespräche Klarheit geschaffen. Erfolg gibt es nur, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Was nicht heißt, dass es keine Reibungspunkte gibt. „Aber das wird intern besprochen“, so Pröll.
Kein Stress bei Rangnick
Der die vermeintlichen Streithähne lobt: „Ich habe alles, was ich gefordert
habe, hochwertig abgeliefert bekommen.“ Daher geht der 57-Jährige davon aus,
„dass wir mit dieser Mannschaft, da spreche ich nicht von den Spielern, die
nächsten Monate und Jahre bestreiten“.
Wobei Pröll nicht ruht, er bat zur Klausur, leitete einen Strategieprozess ein: „Wo stehen wir, was brauchen wir, wo wollen wir hin? Das gilt es zu klären“, bindet er die Landesverbände, die Stakeholder und die Bundesliga mit ein. „Es ist eine Diskussion ohne Maulkorb. Dafür nehmen wir uns Zeit.“
Bereits im Oktober zog der ÖFB in den neuen Campus in der Seestadt Aspern um: Kleinstadion, vier Plätze, moderne Büros, Tageszimmer, ein Hotel gegenüber. Zeit und Finanzplan (75 Millionen Euro) wurden eingehalten. „Ich höre, dass alles funktioniert“, nickt Pröll zufrieden. Dass der Campus keinen Profit abwirft, sondern vorerst rund eine Million Euro pro Jahr kostet, ist einkalkuliert. Umso mehr freute Pröll, dass auch das A-Team am Sonntag erstmals den Campus nutzte: „Ich sehe das als ein Signal, denke, dass auch das A-Team dort ein Fixpunkt sein wird.“
Ein Signal hatten einige bei Teamchef Ralf Rangnick schon vor dem Quali-Finale gefordert – was Pröll gelassen sieht: „Mit Rangnick führe ich laufend Gespräche, aber wir haben eine klare Vertragssituation.“ Also kein Grund zur Eile ...
Verständnis für Politik
Geduldig bleibt Pröll auch beim Nationalstadion, das nicht nur Rangnick
vehement fordert: „Ich sehe die Budgetnot der öffentlichen Hand“, zeigt der
Ex-Finanzminister Verständnis. „Aber es geht um eine Eventarena, nicht nur um
Fußball. Wir dürfen das Thema nicht ad acta legen. Unabhängig von einer WM oder
EM.“
Pröll sprüht in dem Ehrenamt also vor Tatendrang: „Es ist herausfordernd, aber macht Spaß. Ich treffe nur positive Menschen.“ Anders als in der Politik.
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